„Keep the Village clean“, so lautet das Motto unseres im September 2018 gestarteten Projektes. Wir, zwei Freiwillige aus Deutschland wollen dem Thema Plastik und Umweltverschmutzung in Ghana entgegenwirken.
Das Thema „Müll und Entsorgung“ stellt Ghana seit Jahren vor eine große Herausforderung. Es gibt keine staatlich organisierte Müllentsorgung, wodurch die Menschen – vor allem in den Dörfern – selbstverantwortlich ihren Müll entsorgen müssen. Meterhohe Müllberge entstehen auf den Straßen, die Menschen verbrennen ihren Müll selber oder lassen ihn auf der Straße bzw. in der Natur zurück. Dabei handelt es sich überwiegend um Plastikartikel. Plastiktüten von Einkäufen, Plastikbeutel, aus denen Wasser getrunken wird, und vieles mehr. All das wird vom Wind oder Regen in die Natur getragen, bis das Plastik schließlich in die Flüsse und später ins Meer gelangt.
Für uns war es klar, dass wir zumindest einen Grundstein legen wollen, um ein Bewusstsein für den Umgang mit Plastik zu schaffen und die katastrophalen Auswirkungen für die Landwirtschaft und das Leben von Tier und Mensch zu verdeutlichen.
Durch Freunde und eigene Internetrecherchen kamen wir auf die Idee die leeren Trinkbeutel für ein Fußballnetz wiederzuverwenden. Wir erzählten den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern von unserem Vorhaben und fingen an die Trinkbeutel zu sammeln. Nach wenigen Tagen konnten wir mit den Vorbereitungen beginnen. Wir schnitten die Beutel an zwei Seiten auf, wuschen sie, ließen sie trocknen und schnitten sie in der Mitte auseinander, so dass aus einem Beutel zwei „Plastikschlaufen“ wurden.
Nun begann die eigentliche Arbeit, das Knüpfen des Netzes. Um schneller voranzukommen, animierten wir die Schülerinnen und Schüler der Schule in Adwampong Trinkbeutel zu sammeln und an uns weiterzugeben. Durch die Zusammenarbeit von Kindern, Mitarbeitern des Dorfes, Mütter und Freiwilligen wuchs das Netz von Woche zu Woche und wir konnten bald das erste Tor mit Netz in der Schule aufstellen.
Während der Arbeit am zweiten Netz bereiteten wir eine Präsentation vor, die den Menschen in Adwampong das Thema Plastik und dessen Folgen visualisieren und damit greifbar machen sollte. Hier zeigten wir zudem Bilder für Recycling- bzw. Upcycling-Möglichkeiten von Plastik. Die Reaktionen auf diese Präsentation waren durchweg positiv. Die Bewohner Adwampongs wünschten sich, dass diese Präsentation auch in den umliegenden Dörfern gehalten wird, um eventuell eine gemeinsame Lösung zu finden und so etwas gegen die Umweltverschmutzung in der Region zu unternehmen.
Im Dezember wurde das zweite Netz für die Schule in Adwampong fertiggestellt, wodurch die Kinder nun begeistert Fußball spielen können. Unser Projekt geht weiter. In den letzten Wochen sind wir mit unserem Projekt in das nächste Dorf, Adunku gegangen. Auch hier wurde die Präsentation gehalten und die Schülerinnen und Schüler haben mit unserer Hilfe angefangen für ihren Fußballplatz ein Tornetz zu knüpfen.
Von Veronika